Forschungsprojekte & Statistiken
Unter dem Motto: »Prävention braucht Wissen.« ist auf der ASSKomm-Website die neue Rubrik »Forschungsprojekte & Statistiken« entstanden. In der kommunalen Präventionslandschaft gibt es diverse Forschungsprojekte und Statistiken, die man nicht alle im Blick behalten kann.
Zur Unterstützung der Arbeit der ASSKomm-Koordinatoren bzw. Geschäftsstellen werden einige interessante Projekte und Statistiken vorgestellt (alphabetisch sortiert).
4. Sächsischer Drogen- und Suchtbericht
Der 4. Sächsische Drogen- und Suchtbericht des Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt umfasst den Zeitraum 2017 bis 2021 und enthält unter anderem Daten zu Konsumhäufigkeiten der sächsischen Bevölkerung und zur Suchtprävention, Suchthilfe sowie Kriminalstatistik.
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Gleichwertigkeitsbericht der Bundesregierung 2024
Die Bundesrepublik Deutschland steht für eine große regionale Vielfalt, die sich über die letzten Jahrzehnte als Triebfeder des – nicht nur wirtschaftlichen – Erfolgs des Landes erwiesen hat. Gleichzeitig führt diese Vielfalt dazu, dass die Regionen sich stark darin unterscheiden, welche Optionen sie haben und wie gut sie Chancen nutzen, um mit den Anforderungen und Herausforderungen der Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft umzugehen. Dies kann sich wiederum erheblich auf die Entwicklung der bereits bestehenden regionalen Unterschiede auswirken, etwa hinsichtlich der Wirtschaftskraft, der Beschäftigungs- und Einkommenssituation oder auch der Bevölkerungsentwicklung und der Lebensbedingungen vor Ort.
Mit dem Gleichwertigkeitsbericht unternimmt die Bundesregierung zudem erstmals den Versuch, den Stand und die Entwicklung der Lebenssituation vor Ort nicht nur auf Basis verfügbarer Indikatoren zu beschreiben, sondern auch die Ergebnisse einer eigens in allen Kreisen und kreisfreien Städte Deutschlands durchgeführten Befragung von Bürgerinnen und Bürgern einzubeziehen (siehe Teil III des Berichts).
Forschungsbericht – Kommunale Kriminalprävention in Deutschland 2018
Im Auftrag des Nationalen Zentrums Kriminalprävention (NZK) und des Deutschen Forums Kriminalprävention (DFK) wurde Prof. Dr. Verena Schreiber, die bereits 2007 eine Erhebung durchgeführt hat, erneut mit der Befragung aller Präventionsgremien in Deutschland beauftragt. Im Rahmen dieser Bestandsaufnahme kommunaler Präventionsgremien 2017/2018 konnten für ganz Deutschland knapp 600 Zusammenschlüsse ermittelt werden, die gegenwärtig auf lokaler Ebene aktiv sind. Das entspricht einem Rückgang von etwa 40 % in den letzten zehn Jahren, für Sachsen sogar von über 60 %.
Weitere Ergebnisse des Forschungsberichtes
- Etabliert haben sich Präventionsgremien insbesondere in Kommunen mit einer Gemeindegröße ab 10.000 Einwohner, die allerdings insgesamt nur 15 % aller Kommunen in Deutschland ausmachen.
- Auch die Ausstattung mit Personal- und Sachmitteln hat sich im Vergleich nicht verbessert, eine Professionalisierung der Präventionsarbeit konnte also noch nicht erreicht werden. Dabei wurde in diesem Zusammenhang nicht nur festgestellt, dass Gremien mit einem gewissen Professionalisierungsgrad effektiver arbeiten, sondern auch, dass das Kriminalitätsaufkommen in deren Wirkungsbereich sinkt.
- Inhaltlich hat sich das zu bearbeitende Themenspektrum der Präventionsgremien erweitert (z. B. Migration/ Integration, Internetkriminalität), was deutlich macht, dass Kommunen über dieses Format in der Lage sind, auf neue Problemlagen flexibel zu reagieren. Trotzdem konzentrieren sich die Bemühungen weiterhin vorrangig auf die klassische Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen.
- Die bestehenden Präventionsgremien sehen die Notwendigkeit der Bereitstellung externer Angebote zur Professionalisierung der Arbeit und insbesondere auch zur Unterstützung kleinerer Kommunen, sie kennen diese Angebote jedoch nicht oder rufen sie auch bei Kenntnis nicht ab.
Diese Ergebnisse stützen unsere Überzeugung, die Kommunale Prävention zu stärken, da Probleme vor Ort am besten gelöst werden können und Kommunen dafür Unterstützung und Qualifizierung benötigen. Über die Richtlinie Kommunale Prävention, das Beratungs- und Coachingangebot, das Beccaria-Qualifizierungsprogramm »Fachkraft für Kriminalprävention« , den berufsbegleitenden Studiengang »Präventionsmanagement« sowie die Durchführung von Sicherheitsanalysen werden nicht nur die Entstehung stabiler lokaler Präventionsnetzwerke sondern auch die Professionalisierung der Akteure vor Ort gefördert. Im Ergebnis sollen bedarfsorientierte Strategien zur Problemlösung entwickelt und gemeinsam vor Ort umgesetzt werden. In diesem Web-Portal werden sämtliche Unterstützungs- und Qualifizierungsangebote gebündelt, sowie Informationen über Gelingensfaktoren und Best-Practice-Projekte bereitgestellt.
Impulse für das Kommunale Präventionsmanagement
Erkenntnisse und Empfehlungen zu Organisation und Arbeit kriminalpräventiver Gremien auf kommunaler Ebene – Ein Leitfaden für die kommunale Praxis.
LegiNot
Legitimation des Notfalls, Legitimationswandel im Notfall
Notfalllagen verunsichern die Bevölkerung. Sie verändern den Alltag umso stärker, je schwerer und länger sie sind. Insbesondere omnipräsente Notfälle mit dynamischem Verlauf erfordern Maßnahmen, die die gesamte Bevölkerung erfassen. Bei länger anhaltenden Notfalllagen treten Notfallgesetze und -verordnungen in Kraft, die Eingriffe in die Grundrechte der Menschen vorsehen. Die Durchsetzung der grundrechtseinschränkenden Normen obliegt hoheitlichen Trägern und ist von der Akzeptanz weiter Teile der Bevölkerung abhängig. Diese Akzeptanz kann bei länger anhaltenden Notfällen schwinden. Infolgedessen können sie die Autorität des Staates und das Vertrauen in seine Organe erschüttern und zu einer generellen Legitimationskrise führen.
Ziel des Verbundprojekts ist es, erstens eine systematische Analyse zum Pandemiegeschehen als dynamische Notfalllage vorzulegen und zweitens auf Basis dessen Orientierungswissen für Behörden und Organisationen im Sicherheitsbereich zur (lokalen) Ausgestaltung von Maßnahmen und zur Risikokommunikation in Notfällen zu gewinnen. Auch wenn die gegenwärtige Pandemie die empirische Basis der Forschung darstellt, möchte der Verbund drittens allgemeine Grundsätze im Umgang mit Notfalllagen entwickeln.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier:
MOTRA-Forschungsverbund
Monitoringsystem und Transferplattform Radikalisierung
MOTRA ist ein Verbundprojekt der zivilen Sicherheitsforschung, an dem viele Partnerorganisationen aus Wissenschaft und Praxis beteiligt sind. MOTRA verfolgt zwei Zielstellungen. Zum einen soll mittels eines breit angelegten Forschungsansatzes das Radikalisierungsgeschehen in Deutschland fortlaufend beobachtet werden. Damit sollen künftig schneller Entwicklungen erkannt werden, die darauf hindeuten, dass radikaler Protest droht in Gewalt, in Extremismus oder gar Terrorismus umzuschlagen. Zum anderen soll MOTRA als ein zentraler Informations-Hub ausgebaut werden, über den ein umfassender Wissenstransfer geschehen soll. Ziel ist es, das in Forschung und Praxis geschöpfte Wissen unmittelbarer zwischen den Arbeitsfeldern Wissenschaft, Praxis und Politik auszutauschen.
Im Rahmen des 3. ASSKomm-Fachtags am 14. September 2023 wird Kirsten Eberspach vom Bundeskriminalamt einen Vortrag mit dem Thema: Hass und Hetze gegen Amtspersonen – Beobachtung aus dem Kommunalen Monitoring halten.
»Quartiersbezogene kooperative Sicherheitsproduktion«
Das Handbuch »Quartiersbezogene kooperative Sicherheitsproduktion« entstand nach Beendigung des Projektes »Sicherheitsanalysen und -vernetzung für Stadtquartiere im Wandel« (SiQua) im Juni 2021 und wurde von der Stifung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) herausgegeben. Seit dem 8. November 2021 kann das Handbuch als Druckstück zum kostenfreien Versand bestellt werden.
Reichsbürger – Ein Handbuch – 3. Auflage: NEUAUFLAGE 2018
»Reichsbürger«? Wir sind doch alle Bundesbürger. Trotzdem gibt es kaum einen Behördenleiter, der noch nicht mit dem Phänomen »Reichsbürger« zu tun hatte und manchmal nicht wusste, welchen Umgang mit ihnen er seinen Mitarbeitern anraten sollte. Der Band klärt auf, will informieren und gibt Hilfestellung beim Umgang mit den oftmals hartnäckigen Antragstellern von meist bizarr anmutenden Forderungen. Es werden Hintergründe beleuchtet, psychologische Aspekte berücksichtigt, die rechtliche Situation geklärt und das Lagebild in Brandenburg nachgezeichnet. Auch ein Vergleich zu den »souveränen Bürgern« in den USA wird angestellt. Dem Herausgeber ist es gelungen, die wenigen Fachleute auf diesem Gebiet aus allen relevanten
wissenschaftlichen Disziplinen zusammenzubringen und zur Veröffentlichung ihrer Erfahrungen, Analysen und Studien anzuregen.
»Sicherheit und Kriminalität in Deutschland (SKiD)« – Dunkelfeldstudie
Eine Bevölkerungsbefragung zu Opfererlebnissen, Kriminalitätsfurcht und Einstellungen zur Polizei. Die Dunkelfeldstudie des Bundeskriminalamts und der Polizeien der Länder.
Der Präsident des BKA Holger Münch stellt am 8. November 2022 gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser Ergebnisse der Dunkelfeldstudie „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland“ (SKiD) vor. Die detaillierten Ergebnisse von SKiD 2020 finden Sie im Dokument Sicherheit und Kriminalität in Deutschland – SKiD 2020; Bundesweite Kernbefunde des Viktimisierungssurvey.
- Link zum SKiD-Projekt Link öffnet in einem neuen Fenster.
Stark im Amt
Stark im Amt – die Website für alle kommunalen Amts- und Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern.
Menschen, die politische Verantwortung für ihre Gemeinde übernehmen, werden immer häufiger Opfer von Beleidigungen, Bedrohungen oder Angriffen. Und dies, obwohl sich viele rein ehrenamtlich engagieren. Allen kommunalen Amts- und Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern in Deutschland bietet das Portal »Stark im Amt konkrete Hilfe«: Informationen, Unterstützungsangebote und Tipps zur Prävention.
Kommunalpolitik ist die Basis unserer Demokratie. Wer sich hier engagiert, darf nicht Ziel von Hass und Gewalt werden. Werden Menschen bedroht oder angegriffen, die sich für unser Gemeinwesen einsetzen, gerät auch die freiheitlich und demokratisch verfasste Gesellschaft unter Druck. Stark im Amt stellt sich dem entgegen. Es ist die erste zentrale Anlaufstelle, die Volksvertreterinnen und Vertreter auf kommunaler Ebene mit Informationen und Orientierung versorgt. Gleich ob Bürgermeisterin oder Bürgermeister, Landrätin oder Landrat – oder Mitglied im Stadtrat: Das Portal nimmt eine Lotsenfunktion ein und zeigt Handlungsoptionen und Kontakte auf, um die Herausforderung eines Angriffs zu meistern und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Und es gibt Tipps zur Prävention. Stark im Amt ist eine Initiative der Körber-Stiftung in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Landkreistag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund.
»Sicherheit im Bahnhofsviertel«
Das SiBa-Projektteam der Stiftungsprofessur Tübingen freut sich nach Ende des Projektes SiBa »Sicherheit im Bahnhofsviertel« den SiBa-Werkzeugkasten der (Kriminal-)Prävention zu verschicken. Beim Symposium »Auf den Spuren der Kriminalprävention in Deutschland« am 11. Februar 2019 in Tübingen wurden bereits Auszüge aus dem Werkzeugkasten präsentiert. Der knapp 300-seitige Werkzeugkasten befasst sich mit sieben Themen öffentlicher Sicherheit und beinhaltet über 230 Maßnahmen, um Bahnhöfe und Ihre Umgebung sicherer zu machen.
Das SiBa-Projektteam hofft auf Rückmeldungen und Anregungen der Anwender.
Rückmeldungen bitte an das SiBa-Projektteam aus Tübingen:
- Prof. Dr. Rita Haverkamp
- Dr. Meike Hecker
- Ina Hennen M.Sc.
- Dr. Ines Hohendorf
Studie »Lauter Hass – leiser Rückzug«
Die Studie »Lauter Hass – leiser Rückzug. Wie Hass im Netz den demokratischen Diskurs bedroht.« widmet sich der Wahrnehmung, Betroffenheit und Folgen vom Hass in Netz. Durchgeführt wurde sie vom Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz. An der Befragung haben mehr als 3.000 Personen in Deutschland ab 16 Jahren teilgenommen.
- Studie »Lauter Hass – leiser Rückzug« weiter zu www.kompetenznetzwerk-hass-im-netz.de