»Prävention steht Kopf!«
Die erfolgreiche Umsetzung eines Präventionsprojektes steht und fällt mit der zielgerichteten Planung. Darüber sind sich Akteure aus der kommunalen Verwaltung, Polizei sowie aus zivilgesellschaftlichen Organisationen der Landkreise Leipzig und Nordsachsen einig. Am 29. November 2022 kamen sie auf Einladung des Landespräventionsrates Sachsen und des Instituts für Beratung, Begleitung und Bildung e.V. zu einem Vernetzungstreffen im schönen Ratssaal der Stadt Wurzen zusammen.
Der Erfahrungsaustausch untereinander gestaltete sich im Rahmen der so genannten Kopfstand-Methode. Ziel des Ganzen ist die Generierung von Ideen zu einer spezifischen Fragestellung anhand eines ungewöhnlichen Perspektiv-Wechsels. Anstatt beispielsweise zu fragen, wie eine bessere Integration von Jugendlichen im eigenen Ort stattfinden kann, wird sich zunächst ausgetauscht, was alles passieren muss, damit dies überhaupt nicht gelingt oder sogar verhindert wird. Schnell ließ sich feststellen, dass es wesentlich leichter von der Hand geht, sich problematische Aspekte einfallen zu lassen. In einem weiteren Schritt lässt sich der präventive und lösungsorientierte Gedanke direkt ableiten – so sprudeln die Ideen für das eigene Präventionsprojekt meist von ganz allein. Die Ideen wiederum sind der Ansatzpunkt, um konkrete Ziele und Maßnahmen für das eigene Handeln abzuleiten.
An Themen mangelte es den Teilnehmenden nicht. So diskutierten sie neben Möglichkeiten der Jugendbeteiligung angeregt über Anforderungen wie Vandalismus-Delikte, einer verbesserten Kommunikation zwischen Bürger:innen und Verwaltung sowie einer besser gelingenden Integration von EU-Bürger:innen.
Als besonders vorteilhaft erwies sich das generierte Wissen aus bereits vorliegenden Sicherheitsanalysen in einigen Kommunen. Die durch Einwohner:innen-Befragung festgestellten Problemlagen im Bereich des Sicherheitsempfindens bilden eine gute Ausgangslage, um präventive Maßnahmen und Projekte zu gestalten.
Des Weiteren bot die Stadt Naunhof einen tiefgreifenden Einblick in ihre Arbeitsgruppe zu Bevölkerungsschutz. Daniel Brcak, als Leiter der Arbeitsgruppe, stellte Herangehensweisen und erste Ergebnisse vor.
Gespannt blicken die Teilnehmenden auf das kommende Jahr und ein folgendes Vernetzungstreffen, das die Möglichkeit des Austausches über eigens generierte Themen bietet.