Themenfeld
Untersuchungen haben ergeben, dass das Sicherheitsgefühl der Bürger schwindet, wenn Gebäude und Anlagen im Stadtgebiet mit Graffiti beschmiert werden. Auch wenn Graffiti in Plauen kein Massenphänomen ist, der materielle Schaden für den Eigentümer und der immaterielle Schaden für die Gesellschaft ist oft sehr groß.
Projektziele
Die Verbesserung des Sicherheitsgefühls der Menschen ist ein erklärtes Ziel des Kommunalen Präventionsrates (KPR) Plauen.
Handlungskonzept
Der KPR der Stadt Plauen hat deshalb eine Strategie zur Reduzierung illegaler Graffitis entwickelt und baut dabei primär auf die Zusammenarbeit aller gesellschaftlicher Kräfte. Nach Gesprächen mit Vereinen, Immobilienbesitzern, der Polizei, der Staatsanwaltschaft und Sprayern war klar, nur eine umfassende und nachhaltige Strategie kann zu einer Verbesserung der Situation führen. Deshalb einigte man sich auf vier Punkte:
- Entfernung illegaler Graffitis durch die Verursacher,
- Schaffung von legalen Flächen im Stadtgebiet,
- Koordinierung der Aktivitäten von Vereinen, Schulen, Familien und Informationen für Eigentümer und
- Aktivierung der Zivilgesellschaft.
Vor Verfolgung und Bestrafung soll die Aufklärung und das Bereitstellen von legalen Flächen stehen. Innerhalb von drei Monaten konnten über 200 Flächen gefunden werden, deren Besitzer lieber ein schickes Graffito, als eine wilde Schmiererei an den Wänden haben wollten. Aus Gesprächen mit den Sprayern wusste man, dass es einen Ehrenkodex unter den Sprayern gibt, der ein übersprühen künstlerischer Graffiti ächtet.
Nicht jeder Sprayer ist gleich ein großer Künstler, deshalb wurden legale Übungsflächen bereitgestellt und Graffiti-Workshops an Schulen und in Jugendtreffs angeboten.
Wo die legalen Flächen in der Stadt sind, zeigt eine Karte auf der Homepage der Stadt. Zusätzlich ist jeder Standort mit einem QR Code gekennzeichnet, der die Fläche legalisiert und auf die Regeln zur Nutzung verweist. Gemeinsame Events, bei denen Jugendliche, zusammen mit Vereinen unter Anleitung größere Projekte im Stadtbild gestalten, bieten einen zusätzlichen Anreiz besser legal als illegal zu sprühen.
Für alle, die das nicht begreifen, hilft nur die permanente, zeitnahe Entfernung der Schmierereien. Da die Ordnungskräfte nicht überall sein können, hat jeder die Möglichkeit illegale Graffiti über den Mängelmelder der Stadt sekundenschnell zu melden. Dann wird eine Anzeige gefertigt und die Reinigung durch den Eigentümer veranlasst.
Nach vier Monaten ist eine hohe Akzeptanz der Strategie bei Hauseigentümern und Sprayern festzustellen. Sprayer, die bisher illegal unterwegs waren, rufen an und besprechen Motive. Jetzt kann man mit ihnen über legale Projekte besprechen und spürt, dass viele ihr Hobby lieber legal und ohne Angst mit hohem künstlerischen Anspruch nachgehen.
So kann man langfristig das Ziel der Strategie, die Stadt Plauen mit legalen Graffiti zu verschönern, erreichen.
Bisher sind ca. 500 € für das Design des QR-Codes und den Druck der Aufkleber der Stadt Plauen an Kosten entstanden.
Kontakt
Große Kreisstadt Plauen
Unterer Graben 1
08523 Plauen
Ansprechpartner: Frank Zabel
E-Mail: frank.zabel@plauen.de
Internet: KPR Plauen