Projekt »Digitaler Wegweiser Integration«
Kick-off-Event in Berlin
Am 18. und 19. Oktober 2023 trafen sich alle Teilnehmenden des Programms »Integrationsmacher:innen – Integration durch Zusammenarbeit« zum Kick Off Event in Berlin. In den Räumlichkeiten der Robert Bosch Stiftung fanden an eineinhalb intensiven Tagen Präsentationen, Vorträge und Workshops statt, die allesamt im Zeichen der Vernetzung und des voneinander Lernens der teilnehmenden Städte Pforzheim, Stralsund, Torgau, der Gemeinde Kalletal und des Burgenlandkreises stand.
Eröffnet wurde das Event mit einem Grußwort aus dem Bundeskanzleramt von Dr. Helge Braun. Die anschließenden Projektvorstellungen der Teams eröffneten allen Teilnehmenden Einblicke in die detaillierten Projektpläne der jeweils anderen Teams. Ein intensiver Austausch über die geplanten Vorgehensweisen und gesetzten Wirkungsziele wurde durch zwei Workshops unterstützt. Im Workshop zu »Wirkungsorientierte Projektsteuerung in Verwaltungen« setzten die Teams unter Anleitung von Lokalprojekte im Einzel- wie Gruppenaustausch spezifische Akzente in ihren zu erreichenden Wirkungszielen. Im Training zu »Interkulturelle Kompetenz« arbeiteten die „Integrationsmacher:innen“ mithilfe der Expertin Dr. Sabine Horst, Geschäftsführerin der QuinteSentio GmbH & Co. KG aus Stuttgart, Strategien zur Arbeit mit den jeweiligen Zielgruppen vor Ort aus. In Vorbereitung zu diesem Training benutzten die Teams in den beiden Wochen vor dem Kick-Off-Event ein spezifisch für den Workshop angefertigtes Modul der Trainerin, das den Teilnehmenden über die online Lernplattform von Lokalprojekte zur Verfügung gestellt wurde.
Um die Verwaltungsneulinge zudem auf die Arbeit in der Verwaltung vorzubereiten, führte Lokalprojekte einen Bildungsinput zu »How to Verwaltung« durch, in dem die Teilnehmenden unter anderem den historischen Kontext, die darauf basierenden Besonderheiten und das Mindset der öffentlichen Verwaltung verstehen lernten. Die Keynote Speech am Abend von Laura Kolland, Referentin im Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration im Bundeskanzleramt, vertiefte im Dialog mit den Programmteilnehmenden das Thema Digitalisierung mit dem Fokus auf der Integrationsarbeit auf Bundes- und kommunaler Ebene.
Die Veranstaltung bot die Möglichkeit zum Perspektivwechsel und zur Horizonterweiterung. Der Austausch mit den anderen Projekten war sehr hilfreich.
Mike Brendel
Erkenntnis des Workshops: Eine gute Integration dauert laut Studie acht Jahre!
Julia Klöppel
- Präsentation des Kick off Events (*.pdf, 2,71 MB) Die Datei ist nicht barrierefrei.
- Video »Das ist mein Team«
Start des Projektes
Ein digitaler Wegweiser für die kommunale Integrationsarbeit in Torgau
Am 1. Oktober 2023 startete das Team der »Integrationsmacher:innen« in der Stadtverwaltung Torgau ihr Projekt »Digitaler Wegweiser Integration«. Mit der Einführung einer digitalen Webpage für den Bereich Integration, sollen geflüchtete Personen und speziell EU-Migrantinnen und EU-Migranten mit Informationen versorgt werden, die dringend notwendig für eine gelungene Integration vor Ort sind.
Das Team der »Integrationsmacher:innen« in Torgau besteht dabei aus dem verwaltungsinternen Paten, dem Präventionsbeauftragten Volker Pfitzner, der Präventionsmanagerin Julia Klöppel und einem externen Experten, der für die Programmlaufzeit eine Projektstelle in der Verwaltung annimmt. »Mit der Umsetzung dieses Projektes wollen wir maßgeblich den Zugang zu benötigten Informationen und Angeboten verbessern«, erläutert Volker Pfitzner, »das soll neu zugewanderten oder geflüchteten Menschen in Torgau die Möglichkeit bieten, sich schneller in die Stadtgesellschaft integrieren zu können.«
Von lokalen Integrationslösungen anderer lernen
Zeitgleich starteten deutschlandweit weitere vier Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Gesellschaft ihre sechsmonatige Station in den Verwaltungen der Hansestadt Stralsund, des Burgenlandkreises, der Städte Torgau und Pforzheim sowie der Gemeinde Kalletal. Unter Einsatz unterschiedlicher digitaler Werkzeuge entwickeln sie Lösungen für Herausforderungen in der jeweiligen lokalen Integrationsarbeit. Das Ziel, dass dabei alle Projekte vereint, ist, den Zugang zu spezifischen Integrationsangeboten und -informationen zu erleichtern und zu verbessern.
Die Projekte sind Teil des Programms »Integrationsmacher:innen – Integration durch Zusammenarbeit«, durchgeführt von Lokalprojekte gGmbH und gefördert von der Robert Bosch Stiftung. Bis Ende März 2024 werden die Projekte abgeschlossen und anschließend öffentlich vorgestellt.
»Ein erster wichtiger Grundstein für gelingende Integrationsarbeit ist, dass neu ankommende Menschen sich zunächst einmal zurechtfinden in der Behördenlandschaft. Dafür ist eine nutzerzentrierte und verständliche Aufbereitung der manchmal sehr technischen und oft zu bürokratisch formulierten Informationen notwendig. Dabei unterstützen wir die Teams mit unserem speziellen bildenden Begleitprogramm.« sagt Charlotte Bock, Geschäftsführerin der Lokalprojekte gGmbH. Ziel des Programms ist außerdem, Lösungen zu entwickeln, die über den jeweiligen lokalen Kontext hinaus auf die Anforderungen anderer Städte und Landkreise übertragen werden können - damit möglichst nachhaltige positive Effekte in der lokalen Integrationsarbeit entstehen.
»Oft fehlt es den Kommunen nicht an Ideen, sondern eher an Ressourcen und genau den richtigen Expertinnen und Experten für die Umsetzung der Aufgaben.« erläutert Lisa Veyhl, Senior Projektmanagerin bei der Robert Bosch Stiftung. »Hier setzt das Programm an. Lokalprojekte bringt zum einen geeignete Fachleute aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft in die Verwaltung, zum anderen verfügen sie über ein weitreichendes Netzwerk, das die Kommunen mit Ideen und digitalen Lösungen unterstützt.«
Durchgeführt wird das Programm von Lokalprojekte, einem innovativen, gemeinnützigen Unternehmen, das sich der Unterstützung der Verwaltungsmodernisierung verschrieben hat. Dazu arbeitet das Team von Lokalprojekte eng mit den Verwaltungen zusammen. In den vergangenen Monaten haben die Teams bereits an ersten spezifischen Umsetzungsideen für die Lösung der jeweiligen lokalen Herausforderung gefeilt und arbeiten bis Programmende im Sparring zusammen.
Über Lokalprojekte gGmbH:
Hervorgegangen ist Lokalprojekte aus dem bundesweiten Hackathon unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzleramtes im Rahmen von »UpdateDeutschland« Anfang 2021. Eine Gruppe engagierter Menschen aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Gesellschaft hat seither ein tragfähiges und wirksames Konzept für die projektbasierte Einbindung externer Fachexpertinnen und Fachexperten für Städte, Kommunen und Behörden erarbeitet und die Lokalprojekte gemeinnützige GmbH gegründet. Das Konzept wurde in der Pilotphase erfolgreich getestet und seither kontinuierlich verbessert. Inzwischen gibt es auch ein Onboarding-Programm für Querwechslerinnen und Querwechslern in der Verwaltung, das sich großer Beliebtheit erfreut. Geschäftsführerinnen sind seit März 2023 Dr. Christine Prokop-Scheer, Verwaltungswissenschaftlerin und Betriebswirtin sowie Charlotte Bock, Wirtschafts- und Staatswissenschaftlerin.
Über die Robert Bosch Stiftung:
Die Robert Bosch Stiftung arbeitet in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Globale Fragen. Mit ihrer Förderung setzt sie sich für eine gerechte und nachhaltige Zukunft ein. Die Stiftung ist gemeinnützig, unabhängig und überparteilich. Sie geht auf das Vermächtnis des Unternehmers und Stifters Robert Bosch zurück. Die Robert Bosch Stiftung GmbH unterhält eigene Einrichtungen, entwickelt innovative Projekte und fördert auf internationaler wie lokaler Ebene. Die Erkenntnisse aus ihrer Förderung bringt die Stiftung in die Fachwelt und die öffentliche Debatte ein.
Die Stiftung hält rund 94 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus der Dividende. Unternehmen und Stiftung handeln unabhängig voneinander. Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung rund 2,2 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben.