Tagung Kommunale Kriminalprävention
Zwei Tage in Bonn kurz zusammengefasst...
Endlich war es soweit. Nach einem Jahr, acht Monaten und 16 Tagen durften wir am 27./28. Oktober 2021 wiedermal zu einem bundesweiten Austausch für zwei Tage nach Bonn fahren. Diese Tagung für Kommunale Kriminalprävention ist einzigartig im Bundesgebiet. Eingeladen waren Mitarbeiter von allen Landespräventionsräten, Erich Marks vom Deutschen Präventionstag und Anna Rau vom Deutsch-Europäischen Forum für Urbane Sicherheit.
Für Anja Herold-Beckmann war es nicht nur Vergnügen und Aufspüren von neuen Ideen sondern sie durfte auch referieren. Sie stellte das Konzept und die Umsetzung der Landesstrategie »Allianz Sichere Sächsische Kommunen« vor und hat nicht nur aufgrund der interessierten Nachfragen die Vortragszeit um das Doppelte überschritten. Nach 2,5 Jahren hat das ASSKomm-Team viel erreicht und umgesetzt, worüber es sich zu berichten lohnt.
Brigitte Gans stellte das Allparteiliche Konfliktmanagement in München (AKIM) vor. Die festangestellten Mitarbeiter und Honorarkräfte arbeiten rein kommunikativ und wollen zwischen den verschiedenen Beteiligten vermitteln. Auf der Grundlage dieses Konzeptes basiert der Leipziger Nachtbürgermeister. Seit Oktober 2021 kümmert sich der »Städtische Beauftragte für Nachtkultur« um die Vermittlung zwischen Leipziger Clubszene, Stadtverwaltung, Ordnungsbehörden und Politik.
Ein wichtiges Thema ist das Projekt »Unterstützung der Kommunalen Prävention – Identifikation von Bedarfen und Konzeption von Angeboten« des Deutschen Forums für Kriminalprävention (DFK).
Gemeinsam mit allen Landespräventionsräten werden aktuelle Bedarfe und Angebotslücken mit Blick auf die Unterstützung Kommunaler Kriminalprävention identifiziert und darauf basierend eine Rahmenkonzeption für die einander ergänzende gemeinsame Beratung und Förderung der kommunalen Ebene erörtert. Ziel soll es ein, Kommunen bei der Initiierung, Konsolidierung und Erweiterung ihrer Präventionsarbeit zu motivieren und zu unterstützen. Auf diesem Weg konnten die Teilnehmer der Tagung mittels der Mehrpunkt-Abfrage helfen, eine Gewichtung der bisher gesammelten Themen und Ideen vorzunehmen und Prioritäten festzulegen.
Den Abschluss des Tages bildete die Sitzung des Redaktionsteams für den Ordner »Kommune beugt vor! – Handbuch für die kommunale Prävention«. Ziel des Treffens war das Sammeln von ersten Feedbacks, da die Ordner erst seit September 2021 an die Kommunen in den mitarbeitenden Bundesländern ausgereicht wurden.
Der zweite Tag hielt noch zwei spannende Vorträge bereit: Prof. Dr. Bernhard Frevel von der Hochschule der Polizei und öffentliche Verwaltung NRW präsentierte erste Erkenntnisse des Projektes »Migration und Sicherheit in der Stadt« (migsst). Das Projekt migsst untersucht, ob Formen von Integration und/oder Segregation in migrantisch geprägten Quartieren Konflikte und Kriminalität vermindern oder erhöhen und falls ja, wie.
Einen informativen und unterhaltsamen Vortrag zum Projekt »Sicherheitsanalysen und -vernetzung für Stadtquartiere im Wandel« (SiQua) hielt Dr. Jan Lorenz Wilhelm. Den Schwerpunkt seines Vortrages legte er auf die Kooperationsbeziehungen zwischen Kommunaler Ebene, Quartiersebene und Organisationsebene. Das aus dem Projekt »Sicherheitsanalysen und -vernetzung für Stadtquartiere im Wandel« (SiQua) entstandene Handbuch fasst die Ergebnisse aktueller empirischer Forschungsarbeit in einem Modell »quartiersorientierter kooperativer Sicherheitsproduktion« zusammen. Link zum Download
Die Vorträge und die Diskussionen aber auch die Unterhaltungen am Rande können durch keine Videokonferenz ersetzt werden. Vielen Dank für die Organisation und den Griechen an Wolfgang Kahl und Marcus Kober vom DFK.